Im November 2021 war es, als sich David Niepsuj drei Wochen im Training bei Rot-Weiss Essen vorstellte. Er überzeugte die sportlichen Verantwortlichen Trainer Christian Neidhart und Sportchef Jörn Nowak.
Nach RevierSport-Informationen hatte RWE dem 26-jährigen Rechtsfuß, der die rechte Flanke sowohl defensiv als auch offensiv spielen kann, auch ein Vertragsangebot unterbreitet. Der doch in Wuppertal geborene Pole lehnte dankend ab. Er hatte andere Pläne.
Denn wie RS erfuhr, hatte Niepsuj kurz vor dem Essener Vertragsangebot einen Anruf aus Polen erhalten. Nämlich vom Ekstraklasa-Klub Stal Mielec. In Südpolen lockte man Niepsuj mit einem Erstliga-Vertrag. Doch dazu sollte es letztendlich nicht kommen. Mielec sagte Niepsuj, der zuvor schon 73 Erstligaspiele (vier Tore, vier Vorlagen) für Pogon Stettin und Wisla Krakau bestritt, plötzlich ab. Niepsuj stand weiter ohne Verein, ohne ein Mielec- und auch ohne ein aktuelles RWE-Angebot da. Kurzum: Der unter anderem beim VfL Bochum ausgebildete Niepsuj hatte sich einfach verzockt.
So sehr, dass er jüngst - am 12. Januar 2021 - einen Vertrag bei Chojniczanka Chojnice unterschrieb. Einem polnischen Drittligisten aus einer 40.000-Einwohner-Stadt. Die 3. polnische Liga kann man vom Niveau her durchaus mit der unteren Regionalliga-Hälfte oder den Top-Teams aus der Oberliga Niederrhein/Westfalen vergleichen. "Ich hatte eigentlich andere Pläne und wollte in die Ekstraklasa. Leider hat das aber nicht geklappt. Jetzt bin ich hier bei Chojniczanka und will dem Verein bei seinen Zielen helfen", sagte Niepsuj im Klub-TV von Chojniczanka bei seiner Vorstellung.